Mittelmeer 2018

Mit dem Velo nach Südfrankreich

Wir nehmen den Zug nach Genf und fahren erst nach dem Quatorze-Juillet los, um der Knallerei zu entgehen. Das Fest findet aber auch an diesem 15. Juli statt, da Frankreich den WM-Final gewinnt…

Der Weg führt uns immer der Rhone entlang und ist ab Lyon mehrheitlich flach. Wir legen die 750km bis ans Meer ziemlich locker zurück und benötigen dazu knapp 10 Fahrtage. Die Radwege sind gut beschildert, für Zweifelsfälle haben wir die GPS-Tour auf dem iPhone dabei. Das Radtourenbuch „ViaRhôna“ hilft uns vor allem beim Planen; einige Strecken wurden seit Erscheinen des Buches ausgebaut und wir folgen der neuen Beschriftung oder dem GPS.

Da wir im Hochsommer unterwegs sind, geniessen wir den Fahrtwind, manchmal den Rückenwind und das (oft verbotene) Baden in der Rhone. Der Veloweg führt uns meist auf ruhige Strassen oder abgetrennte Fahrstreifen. Entlang der Strecke finden sich zahlreiche Campingplätze, wobei die sanitären Anlagen meistens zu wünschen übrig lassen und die Preise  je nach Angebot (Animation, Pool) unterschiedlich sind. Gute Erfahrungen machen wir mit den velofreundlichen Hotels (Accueil Vélo); wir erleben das Personal als sehr hilfsbereit und es stehen sichere Veloabstellplätze zur Verfügung.

Auf der Rückreise fahren wir mit dem Zug von Montpellier nach Genf. Für die Reservation im TGV haben wir Glück, der Transport im TER-Zug ist gratis und unkompliziert, da an diesem Sonntag nur wenig Leute unterwegs sind.

Die 150km von Genf nach Murten sind zum Abschluss anstrengend und schweizerisch hügelig und in Murten nehmen wir die BLS und fahren fast bis nach Hause.

Von Genf nach Lyon hat es die noch einige Steigungen, die sich aber lohnen.
.
.
.
Die erste Nacht verbringen wir in Seyssel. Les Bleus gewinnen an diesem Abend den WM-Final und am nächsten Morgen sind alle Franzosen guter Laune.
.
.
Wir fahren oft an der Rhone entlang; hier bei Culoz mit dem Hügel Grand Colombier im Hintergrund.
Heute finden wir einen wunderschönen Rastplatz, wo wir trotz Warnschildern auch gut baden können.
Die Velowege sind meist signalisiert und oft gut ausgebaut. Hier geniessen wir die Strasse für uns.
Wir vertreiben den Kater mehre Male, doch er findet immer wieder ein Plätzchen in unserem Zelt zum Schlafen (hier zwischen unseren Camping-Stühlen).
Wir radeln durch das ländliche Frankreich.
In der Ferne tauchen die Vororte von Lyon auf.
Wir verbringen einen schönen Tag in Lyon und steigen in Richtung Basilica Fourvière auf. Wir verpassen aber den richtigen Weg…
… geniessen aber trotzdem eine gute Aussicht.
In Lyon überqueren wir mehrere Male die Saône, die hier in die Rhone mündet.
.
Rhone-Brücke in Tournon-sur-Rhône
Wir geniessen einen „freien“ Nachmittag im herzigen Valence. Als wir bereits am frühen Abend wieder hungrig sind, müssen wir mit Fast-Food Vorlieb nehmen, da die Stadt nicht auf ausländische Touristen ausgerichtet ist!
Nun radeln wir meist an der Rhone entlang, hier bei La Voulte-sur-Rhône.
Es hat kaum Schwimmer in der Rhone, dafür treffen wir hier auf Windsurfer.
Wir fahren an Rochemaure vorbei…
… und überqueren die Passerelle himalayenne.

 

Die Konstruktion ist stabiler als beim asiatischen Vorbild, wir sind aber trotzdem froh, als wir heil am anderen Ufer ankommen.
Die letzten Felsen, es folgt die grosse Ebene.
.
Pont St. Esprit
Wir übernachten vor Avignon und sehen den Pont d’Avignon am Morgen im Gegenlicht.
Aussicht auf Avignon
Wir verbringen einen Tag in Arles, das uns sehr gut gefällt.
Das Amphitheater ist sehr gut erhalten, teilweise rekonstruiert und zieht viele Touristen an.
Wir geniessen es, durch die kleinen Gassen zu schlendern. Am Nachmittag ist es aber für jegliche Aktivitäten zu heiss und wir schlecken wunderbare Glacés.
Wir radeln durch die Camargue mit ihren Pferden.
Der Storch in seinem Nest – wir sehen auch Eisvögel und Flamingos.
Zusammen mit vielen Franzosen geniessen wir einen Tag in den Dünen. Unser Campingplatz am Meer ist ruhig und sauber (der wohl sauberste Zeltplatz auf dieser Reise), die Ortschaft Grande Motte sehr überbauen und eher schrecklich.
Wir sind erstaunt, wie erfrischend das Meer ist.

 

Bevor wir mit dem Zug zurückfahren, verbringen wir den Nachmittag im wunderbaren Montpellier und schlendern durch die Gassen.
Das Aquädukt St–Clément stammt aus dem 17. Jahrhundert.
Der Triumphbogen Porte du Peyrou…
und dahinter der Park Peyrou
Nach der angenehmen Zugfahrt in TGV und TER treffen wir am Mittag in Genf ein und radeln  „am See entlang“. Der Veloweg steigt immer wieder an und bietet schöne Ausblicke.
Ein wunderbarer Platz für eine Pause und an diesem Montagmorgen leer. Wir geniessen ein Croissant mit Ausblick auf Morges, wo wir die Nacht verbracht haben.