China

1. bis 5. September: Peking

Wir geniessen den letzten Tag und die letzte Nacht in der Transsibirischen Eisenbahn, während sich draussen die Landschaft verändert. Je weiter wir gegen Osten fahren, desto saftiger wird das Grün. Jedes Fleckchen Erde wird bebaut, und wir freuen uns auf all das frische Obst und Gemüse. Kaum tauchen die ersten Städte auf, sichten wir grosszügige Radstreifen, auf denen Velos und Roller fahren.

Peking selbst ist ganz anders als wir erwartet haben. Zum Beispiel:

  • Der Verkehr ist überhaupt nicht chaotisch sondern geregelt, neben den Radstreifen hat es ein breites Trottoir und wir können Teile der Stadt gut zu Fuss besichtigen.
  • Die Strassen sind sehr sauber, die Pärke und Wegränder gepflegt.
  • Es gibt keine knatternden Motorräder sondern praktisch nur Elektroroller.
  • Die Metro ist nicht überfüllt, Billete können wir am Automaten lösen und die verschiedenen Ausgänge sind gut beschriftet.
  • Die Angaben (Strassen, Haltestellen) sind auf Pinyin beschriftet. Diese  Lautsprache wird mit lateinischen Buchstaben geschrieben und so kommen wir mit der gängigen Stadtkarte zurecht.
  • Die Bevölkerung erleben wir als sehr hilfsbereit. So werden wir auf der Suche nach einem Bankomat bis vor den Automaten begleitet.  Die Leute sind auch sehr einfallsreich in der Kommunikation und signalisieren uns mit lustigen Gesichtsausdrücken, wenn ein bestelltes Gericht scharf ist. Auch die Übersetzungsapps auf den Smartphone erleichtern die Kommunikation und wir erhalten manchmal lustige, oft aber sehr genaue Antworten auf unsere Fragen.
  • Wir treffen auch keine Chinesen an, die im Restaurant auf den Boden spucken, wie dies Martina in Tibet erlebt und für ganz China befürchtet hat.

Aber natürlich kommt es auch vor, dass von uns horrende Preise verlangt werden. Wir zeigen dann jeweils unser Erstaunen und handeln einen uns passenden Preis aus.

Das Essen ist wie erwartet unglaublich schmackhaft. Wir wählen irgendein Restaurant, in dem viele Leute essen aus, zeigen auf ein Bild und erhalten die feinsten Menus. Die Portionen sind meist gross, sofern wir nicht in den für westliche Touristen gedachten Restaurants essen.

Wir geniessn die grünen Pärke, müssen aber dafür meist eine Eintrittsgebühr bezahlen. Im Beihei-Park erklimmen wir die den Hügel mit der Stupa «Weisse Dagoba».
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Die Soldaten marschieren über den Tiananmen-Platz in Richtung «Verbotene Stadt».
Der Eingang zur einst für normale Bürger verbotenen Stadt. Heute ist ein Teil der ehemaligen Kaiserstadt für Touristen geöffnet.
Mit uns strömen sehr viele chinesische und einige westliche Touristen in die Palastanlage.
Die Drachenmauer soll vor bösen Geistern schützen.
Die Löwenwächterin hat eine Pranke auf ein Löwenbaby glelegt. Sie symbolisiert die Fruchtbarkeit des kaiserlichen Hofes.
Eine Reihe mythischer Figuren zieren die Dächer der Gebäuden – je mehr Figuren es hat, desto bedeutender sind die Gebäude.
Über tausende Drachenköpfe umgeben die erhöhten Marmorplattformen – sie waren und sind noch immer Teil des Entwässerungssystems.
In manchen Strassen reiht sich ein grosses Einkaufzentrum ans andere, alle beherbergen viele internationale Ketten.
Wir besuchen das Lamakloster. Dieses ist die berühmteste buddhistische-tibetische Tempelanlage ausserhalb Tibets und zieht Pilger von weit her an.
Die Pilger entzünden massenweise Räucherstäbchen. Dies ist aber bei Smogwetter verboten!
Der ursprüngliche Trommelturm wurde 1272 errichtet und war der Mittelpunkt der mongolischen Hauptstadt Dadu, wie Peking damals hiess.
Die Houhai-Seen laden zum Verweilen ein. Die Menschen geniessen die Ruhe und ein Schwätzchen und ein Foto mit anderen.

Auf einem Tagesausflug besichtigen wir die Grosse Mauer bei Simatai. Wie versprochen werden wir mit dem Kleinbuss im Hostel abgeholt, nachher werden wir umgeladen und können nach rund zwei Stunden mit einem grossen Reisecar starten. Im Car will uns der Guide unbedingt Seilbahnkarten verkaufen, da er befürchtet, dass wir Auf- und Abstieg nicht meistern. Mit der Unterstützung von anderen Mitreisenden erreichen wir, dass wir beide Wege wandern können.
Der Mauerabschnitt beeindruckt uns und auch die Anzahl Besucher ist trotz Wochenende angenehm. Die Mauer scheint für die Chinesen etwas Besonderes und beinahe heilig. Wir beobachten, wie Zigarettenasche und Kinderurin in Petflaschen gesammelt werden. Hier in China pinkeln die Kinder ansonsten irgendwohin, sobald sie ein Bedürfnis verspüren: in einen Abfallkübel, auf die Strasse, in den See oder in die schön gepflegte Blumenrabatte. Kleinkinder tragen oft ausserdem Hosen, die hinten geöffnet sind, damit auch dem grossen Geschäft nichts im Wege steht.

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Auf dem Rückweg von der grossen Mauer bestaunen wir aus dem Car die komischen Plantagen. Wie es scheint wird hier jede Birne einzeln eingepackt, um sie vor Schädlingen zu schützen.
5. bis 7. September: Guilin

Nach einer 11-stündigen Zugreise treffen wir am Abend in Guilin ein. Der Zug ist äusserst komfortabel und erreicht Geschwindigkeiten bis zu 300 km/h. Unser Hotel ist ein absolutes Bijou und wir freuen uns einmal mehr über die Booking-Plattform, welche uns immer wieder schöne Unterkünfte beschert. Am nächsten Tag besichtigen wir die Stadt und suchen eine SIM-Karte für unser Smartphone, was ganz schön viel Zeit in Anspruch nimmt…

Baden im Fluss Li würde uns bei den 35 Grad Celsius auch gluschten…
Die Zwillingspagoden der Sonne und des Mondes werden beim Spaziergang um den See bewundert.
Rund um die Stadt befinden sich kleinere und grössere Karstberge.
7. bis 10. September: Yangshuo

Dieser Ort hat sich völlig dem Tourismus verschrieben und ist entsprechend busy. Glücklicherweise befindet sich unsere Unterkunft etwas ausserhalb und wir können die wirklich einmalige Landschaft mit Fahrradtouren und Wanderunge ausgiebig bewundern.

Unsere Aussicht vom Hotelzimmer.
Die West-Street ist nach einem Regenschauer für einmal fast leer.
Eine etwas ruhigere Ecke in Yangshuo.
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Der Mondberg biete eine wunderbare Aussicht – leider beginnt es kurz vor dem Erreichen des Gipfels zu regnen und Nebel zieht auf.
Diesem Groseli kaufen wir dann uralte Postkarten ab, welche die Aussicht vom Mondberg zeigt. Dafür posiert sie für ein Foto.
Die Radwege sind genial!
Die Landschaft am Yulong-Fluss entlang ist einmalig.
Das finden wohl auch die Frischvermählten, welche hier ihre Fotosession abhalten.
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10. bis 13. September: Dazhai

Wir besuchen die Reisterrassen von Longji (chin.: Drachenrücken). Die agronomischen Meisterwerke beeindrucken uns und viele weitere Besucher. Die «Touristen», die in China reisen, sind mehrheitlich Einheimische und westliche Reisende hat es im Verhältnis dazu eher wenige. Die Chinesen scheinen einen reibungslosen Ablauf ihrer Ferien zu schätzen, und Busse und Züge sind bestens organisiert und pünktlich.

Das einst kleine Dorf Dazhai wird heute von vielen Touristen besucht.
Das bedeutet auch, dass fleissig gebaut wird.
Wer genau hinschaut, erkennt die Seilbahn, welche langsam zu einem der Aussichtspunkte fährt.
Die ältesten Reisterrassen werden seit 700 Jahre bebaut.
Wir wandern auf den kleinen Wegen durch die Reisfelder und bewundern die unzähligen Terrassen.
Die Bewässerungssysteme sind noch sehr ursprünglich.

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Vorerst wird das Gras zwischen den Terrassen geschnitten. Der Reis wird in den nächsten Wochen geerntet.
Die jungen Enten freuen sich über den Pool, der aufgrund des vielen Regens entstanden ist.

Von unserem Hotelzimmer aus haben wir einen guten Blick auf das Dorfleben. In Dazhai leben vor allem Yao, eine ethnische Minderheit, deren Frauen die Haare nie schneiden. Mütter tragen die Haare in einem dicken Bürzi über der Stirn, verheiratete Frauen ohne Kinder drehen die Haare wie einen Turban auf dem Kopf und unverheiratete kleiden sich mit rosafarbigen Oberteilen.

Die heftigen Regenfälle haben den Strassengraben mit Schmutz gefüllt. Die alte Yao-Frau reinigt die Rinne.

13. bis 16. September: Chengyang

Heute reisen wir zusammen mit den Yao-Frauen im lokalen Bus nach Longshen. Der Bus ist für einmal ohne Klimaanlage und wir geniessen den frischen Fahrtwind. Das Gefährt ist ziemlich alt und tuckert langsam den Berg hinunter. Hier hat es viele kleine Passionsfrucht-Plantagen, doch überall hängen bereits Früchte und wir sichten keine einzige Blüte.
Nach zweimal Umsteigen kommen wir nach Sanjiang, wo wir den Bus nach Chengyang suchen. Dieser fährt an einem anderen Ort, doch wir verstehen die Richtungsangaben nicht. Als uns ein Taxifahrer seine Dienste aufdrängen will, führt uns eine junge Frau kurzerhand zum Busbahnhof. Wir freuen uns sehr über den hilfreichen Service und haben zum Glück noch etwas Schokolade als Dankeschön im Gepäck. Die junge Frau strahlt über das ganze Gesicht und scheint sehr stolz über ihren Dienst.
Die Region um Chenyang ist berühmt für die acht Wind- und Wasserbrücken und der Tourismus boomt auch hier. Der Umgang ist aber noch immer sehr ländlich – man kennt und grüsst sich und auch wir werden beim Wandern oft gegrüsst. Die Menschen gehören der Dong-Minderheit an und wir erleben sie als sehr herzlich und offen.

Die Chenyang-Brücke ist die grösste der acht Wind- und Wasserbrücken in der Gegend. Die Brücken sind mehr als hundert Jahre alt und wurden ohne Nägel gebaut; sie dienten der Bevölkerung als Schutz vor dem Wetter. Während auf den bekannten Brücken heute vor allem Souvenirs verkauft werden, sitzen auf den kleinen Brücken abseits des Rummels immer noch viele Menschen und geniessen an diesen heissen Tagen den Schutz vor der Sonne.
Wir geniessen die Sicht vom Balkon aus.
Diese kleine Brücke führt zu unserem Hotel.
Auf dem Dorfplatz hat es meist einen Trommelturm. Die Männer schauen innen Fernsehen und die Frauen arbeiten. Hier im Flachland wird bereits Reis geerntet und auf allen freien Flächen getrocknet. Die Hühner freuen sich sehr darüber.
Die kleinräumige Landwirtschaft und kurze Transportwege erfordern nur einfache Fahrzeuge.

Nachdem Martina die Nacht über der Toilettenschüssel verbracht hat und sich im Hotel ausruht, unternimmt Ursula einen Spaziergang in die Umgebung.

Mit dieser Frau hält Ursula ein Schwätzchen auf Schweizerdeutsch-Chinesisch und verbrennt sich die Finger beim Teeblätter rösten. Die Blätter des Grüntees werden nach der Ernte kurz erhitzt, damit sie nicht oxidieren.

Nachdem sich Martina einigermassen erholt hat, werden wir von einer Dong-Frau zu einer Teezeremonie eingeladen. Der Grüntee wirkt sehr beruhigend auf unsere Mägen und wir kaufen ihr ein bisschen Tee ab.

Wir degustieren den Tee schmatzend, wie es sich gehört. Das Aroma entwickel sich dadurch stärker.

Da wir uns noch nicht sehr fit fühlen, bleiben wir noch einen Tag länger im Dorf und schauen den Frauen beim Pflücken des Tees zu. Heute Freitag hat es mehr Touristen; die Chinesen reisen am Wochenende viel und üben sich auch gerne im Karaoke-Gesang.
In den acht Dörfern um die Brücken wird viel gebaut und wir klettern über viele Sandhaufen, die für die Betonmischung vorbereitet sind. Als Soundkulisse begleitet uns das Geräusch des Tackers, wenn die Holzbretter mit Bostitchen befestigt werden.

Die Dong sind geschickte Zimmermänner und die Häuser werden noch meist traditionell gebaut.

Doch nicht nur Häuser werden gebaut. An vielen Stellen ist während der Regenmonate der Hang auf die Strasse gerutscht und muss befestigt werden. Die Strassen werden oft in den zuvor bewachsenen Hang gebaut und lassen diesen kahl zurück. Starke Erosion ist die Folge und die Hänge werden meist nur befestigt, wenn Bauten betroffen sind. Ansonsten wird oft nur die Erde abgetragen und das Problem verschoben.

16. bis 18. September: Zhaoxing

Wir besuchen Zhaoxing, das bis vor einigen Jahren ein kleines Dong-Dorf war. Der nahe Bahnhof des Hochgeschwindigkeitszuges hat das Dorf aber für die Touristen leicht zugänglich gemacht. Auch wir profitieren von der Haltestelle und fahren statt drei Stunden Bus nur zwanzig Minuten im Zug. Im Erdgeschoss der traditionellen Häuser finden sich zwar nun viele Restaurants und Souvenir-Shops, die Atmosphäre ist jedoch immer noch sehr gemütlich.

Die Häuser in Zhaoxing sind meist traditionell aus Holz gebaut.
Viele kleine Holzbrücken führen über den Fluss.
Im Dorf gibt es auch viele Trommeltürme.
Unser Hotel befindet sich am Dorfrand und ist schön eingerichtet.
Auch wir sitzen oft auf einer der zahlreichen Brücken und beobachten das Dorfleben.
Alt und Jung vertreiben sich die Zeit auf der Brücke.
Die Kinder spielen in der Abendsonne.
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Der Fluss wird für vieles genutzt…
Die (Ur?)Grossmutter spielt mit dem Enkelkind.

Überall hängen frisch gefärbte Tücher. Die blaue Indigo-Färbung wird oft mit Batik-Mustern versehen. Die dunkelrote Farbe riechen wir von weitem, da diese aus Schweineblut besteht.

Die Stoffe werden mehrere Male mit Schweinblut bestrichen und sind schliesslich fast schwarz.

Wir unternehmen eine kleine Wanderung, die aufgrund der Steigung und des heissen Wetters schliesslich einige Stunden dauert. Wir durchsteigen viele Reisterrassen und beobachten die Bauern beim Ernten und Dreschen des Reises.

Das Reis wird meist mit einer einfachen Maschine gedroschen. Oft wird diese mit den Füssen angetrieben.
Das Reisstroh wird zusammengebunden und auf dem Feld getrocknet.
Wir erreichen schliesslich TangAn und geniessen die schöne Aussicht.
Wir marschieren an einer Schule vorbei…
Auch in den umliegenden Dörfern hat es viele traditionelle Häuser. Daneben wird aber auch mit Beton gebaut.
Am Abend suchen wir auf der chinesischen Menukarte etwas aus. Dank der Übersetzungsapp können wir einige Zutaten herausfinden und erhalten ein herrliches Essen.
Auch den Katzen geht es hier gut und sie landen nicht (oder nicht immer) im Kochtopf.
18. bis 20. September: nochmals Guilin

Nach kurzer und angenehmer Reise erreichen wir Guilin wieder, wo wir in das anonyme Grossstadtleben eintauchen.

Die Elefantenrüsselhöhle betrachten wir nur von weitem. In China kostet fast jeder Hügel und jeder Park Eintritt. Der Elefant lässt sich aus dieser Distanz erahnen.
Wir erfreuen uns lieber gratis an den bewachsenen Bäumen ausserhalb des Parkes.
Vor der Statue des Dichters und Zeichners lassen wir uns von einem «Lehrer» bequatschen und entdecken seine Absichten erst später, als wir Tee von «seiner Familie» und Bilder von «Lehrerkollegen» kaufen sollen.
Wir erfreuen uns nochmals an den schönen Pagoden…
Seen und Flüsse umgeben Guilin und sorgen für eine entspannte Atmosphäre.
Wir geniessen natürlich auch immer wieder die frischen Früchte, hier die saftigen Litschis.
20. bis 25. September: Kunming

Zum letzten Mal geniessen wir den komfortablen Zug in China und reisen in acht Stunden nach Kunming. Die Stadt liegt auf knapp 2000 Metern über Meer und die Temperaturen sind markant tiefer. Der strömende Regen verstärkt die Frische noch und wir geniessen die Wärme der gemütlichen Cafés, die sich hier etabliert haben. Diese servieren sehr feinen Kaffee und wir kommen sogar in den Genuss von frisch gebackenem, knusprigen Brot – zum ersten Mal seit zwei Monaten.
Als wir gegen Mittag den Yuantong-Tempel besuchen, treffen wir viele Menschen, die Reis essen an. Wir suchen den Ursprung und werden sofort angeleitet. Das vegetarische Mahl schmeckt wunderbar.

Wir betreten den Yuantong-Tempel, der sich am Fusse eines Hügels befindet. Der Tempel wurde zum ersten Mal im späten 8. Jahrhundert gebaut.
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Im Hostel machen wir Bekanntschaft mit Adeline und ihrer Mutter. Die Familie renoviert ihre neu gekaufte Wohnung und logiert während dieser Zeit im Schlafsaal des Hostels. Adeline spricht perfekt französisch; wir können uns leider nur ihren «französischen» Namen merken. Viele Chinesen geben sich einen Namen in der Sprache, in der sie mit Ausländern sprechen.
Wir unterhalten uns oft mit ihr und vereinbaren ein gemeinsames Abendessen. Davon können wir nur profitieren, da wir sowohl die Übersetzung des Menus und die Empfehlungen bekommen, als auch die Rechnung bereits heimlich bezahlt wird, obwohl wir darauf bestanden, diese zu begleichen. Unsere Einwände stossen auf Granit, was für uns nicht ganz einfach ist, da wir mitbekommen haben, dass die Familie sonst sehr sparsam lebt.

Manchmal trauen wir dem Kabelsalat über uns nicht ganz. In Nepal sahen wir eine solche Leitung einmal brennen.
Im Hintergrund ist die Ostpagode sichtbar, die Strassenkunst im Vordergrund gefällt uns sehr.

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Wir besuchen den Daugan Park, in dem sich die Chinesen vergnügen.
Am Sonntag tanzen Frauen und Männer im und um den Green Lake.
25. bis 29. September: Jinghong

Die neunstündige Busfahrt ist wider Erwarten angenehm. Niemand raucht im Bus und die Pausen sind ausgewogen. Es hat zwei Fahrer, die sich abwechseln. Beide übertreten die signalisierte Geschwindigkeit nicht und fahren gleichmässig auf den gut ausgebauten Strassen. Einzig die vornehme Dame vor uns spuckt regelmässig auf den Boden…
Jinghong mutet bereits sehr südostasiatisch an. Auch die Schriftzeichen werden hier durch diejenigen der Minderheit «Dai» ergänzt (Würmli-Schrift).

Die Elefanten sind hier allgegenwärtig und säumen beispielsweise die Strassen. Wir besuchen den Golden Temple.
Die Tempel sind in dieser Region gemäss dem theravadischen Buddhismus gebaut. Dies entspricht der thailändischen Richtung.
Dieser Nachtmarkt findet vor dem Golden Temple statt.
Abends verpflegen wir uns meist auf dem Nachtmarkt, wo wir uns unterschiedliche Spiesse bräteln lassen.
Die Marktfahrer stellen ihre Stände auf.
Martina sucht nach einer geeigneten Geburtstagstorte für Ursula. Der Geburtstag wird schliesslich mit einer leckeren Quarktorte gefeiert.
In den letzten Wochen baten uns einige Chinesen um ein Selfie. Bei dieser Familie wollten wir auch ein Foto für uns schiessen.
Wir treffen auf den Mekong, der hier Lancang heisst. Dieser wird uns in den nächsten Wochen noch begleiten.
Gibt es in Laos mittlerweile auch solche Brücken über den Mekong?
Die schöne Promenade führt am Lancang (Mekong) entlang. Momentan ist sie leer, nächste Woche beginnen aber in China die Ferien (Golden Week) und dann ist hier wohl einiges los.
Auch in Jinghong wird viel gebaut. Die Architektur hier ist anders als wir es bisher gesehen haben.
Vieles wird mit dem Velo transportiert, manchmal mit, hier aber ohne Motorunterstützung.

Wir besuchen den tropischen Blumen- und Pflanzengarten und erfreuen uns ob all der Früchte. Verschiedene Sorten werden hier gepflegt und bewahrt.


Auch Gummibäume hat es im Garten.

Die Luftwurzeln wurden zu dicken Pfählen, auf denen sich der Baum abstützt.
Die Kois werden gefüttert. Die Fische sind sehr beliebt in China und verkörpern viele positive Eigenschaften.

Unser Hostel befindet sich über einer «Tagesstätte». Die Kinder sind zwischen drei und sechs Jahre alt und werden alle morgens gebracht und abends genau um 17 Uhr abgeholt. Die Eltern stellen sich dabei artig und geduldig in drei Reihen auf, um ihre Lieblinge abzuholen. Die Ein-Kind-Politik wurde zwar in den letzten Jahren auf zwei Kinder erweitert, die Eltern verwöhnen und behüten ihre Schützlinge aber unglaublich. Wir beobachteten, wie die Helikopter-Eltern ihre Kinder und Jugendliche von der Schule abholten, was zu einem regelrechten Verkehrsstau führte. Uns erstaunt es sehr, dass auch Teenager den Weg nach Hause nicht alleine zurücklegen müssen (dürfen) und ein Eltern- oder Grosselternteil mit Velo, Moped, Elektroscooter, Smart oder Offroader vorfährt.

Munter unterwäx in China

Wir haben in China vor allem Grossstädte und touristische Hotspots besucht. An diese Orte zu reisen war sehr einfach und überhaupt nicht anstrengend. Wenn immer möglich, haben wir den Zug genommen. Entgegen vieler Informationen im Internet ist es einfach, ein Billett zu kaufen und den richtigen Zug zu finden. Wichtig dabei ist nur, dass man sich Zugsnummer und Zeit aufschreibt, da selten jemand englisch spricht, und immer den Pass zur Hand hat. Die Chinesen benützen auch die arabischen Ziffern und so können Bus- und Zugnummern einfach gelesen oder mitgeteilt werden. Diese Informationen lassen sich einfach unter travelchinaguide.com nachschauen.
Die Chinesen haben wir als sehr hilfsbereit erlebt, auf der Strasse aber praktisch nie Menschen getroffen, die englisch sprechen. Die Kommunikation war somit nicht immer leicht, doch mithilfe des Reiseführers, in dem die Strassen und Sehenswürdigkeiten auf Chinesisch gedruckt waren, einer Übersetzungsapp und viel Improvisation haben wir fast alles gefunden und viele leckere Sachen gegessen (wobei wir oft nicht wussten, was in der Schüssel lag).
Übernachtet haben wir fast immer in Hostels. Dort sprechen die meisten Angestellten englisch und wir erhielten auch wertvolle Tipps für die Reise. Die Hostels sind meist billig, wir haben zwischen 15 und 70 Franken (nur Peking) für ein Doppelzimmer mit Bad bezahlt, und mehrheitlich auch gemäss unserem Massstab sehr sauber. In den Hostels haben wir auch einige Chinesen getroffen, die englisch oder sogar französisch sprachen.
Das Internet ist stark zensiert und viele VPN funktionieren nicht – wie auch unserer. Wir hatten aber Glück und ein Waadtländer Tüftler brachte ihn zum Laufen. Es ginge aber auch ohne, die Suchmaschinen-Infos sind zwar beschränkt, wir erhielten aber auch ohne VPN Mails, konnten Zeitungen lesen und skypen. Da alle Google-Dienste unterdrückt werden, funktioniert beim Android-Smartphone natürlich auch Google-Play nicht.
Entgegen unseren Erwartungen trinken die Chinesen nicht nur Tee sondern auch feinen Kaffee. Neben internationalen Ketten (Starbucks und Caffè Bene, Südkorea) gibt es Restaurants und Hostels, die eine Kaffeemaschine haben und diese auch bedienen. Der Preis für eine Tasse ist verhältnismässig hoch, so 2.50 bis 3.00 sFr. Was ungefähr dem Preis von 2 grossen Töpfen mit Nudelsuppe entspricht.
Wir profitierten aber gerne von diesem Service, tranken daneben aber auch viel Tee und kauften uns eine Tee-Flasche wie sie von den Chinesen ständig herumgetragen wird.