Indonesien: Bali

8. bis 16. Februar: Pemuteran

Nach einer kurzen Fahrt mit der Fähre suchen wir ein Taxi, das uns zu einem fairen Preis nach Pemuteran bringt. Dort beziehen wir in einer schönen Gartenanlage ein Zimmer, das mit Blumen schön dekoriert ist und eine grosse Terrasse hat. Die kommenden Tage geniessen wir das gemütliche Strandleben, die freundlichen Menschen und das liebevoll gestaltete Essen. Überall werden kleine Blumengestecke als Opfergabe dargereicht und Tempel und Statuen mit Blumen geschmückt. Bali ist mehrheitlich hinduistisch und der Muezzin wird vom Klingeln der Tempelglocken abgelöst. Diese ertönen aber glücklicherweise nicht bereits morgens um vier Uhr…
Am Strand bauen die Einheimischen wieder ein Korallenriff auf. Das künstliche Rifffundament besteht aus einem Drahtgeflecht und die Konstruktionen werden mit isolierten Kupferdrähten verbunden, durch die Gleichstrom geleitet wird. Kalziumkarbonat lagert sich ab und es entsteht ein Verbund aus Metall und Kalkstein mit einer betonähnlichen Festigkeit. Das Material ist in seiner Zusammensetzung einem natürlichen Korallenriff sehr ähnlich und Korallen wachsen darauf. Für uns bedeutet dies, dass wir direkt vom Strand aus Schnorcheln gehen können und wunderschöne Korallen sowie ihre Bewohner beobachten.

Mithilfe des Stromes lagert sich Kalziumkarbonat an Stahlrohren ab und die Korallen siedeln sich an.
Hier im Norden von Bali ist der Tourismus zwar präsent, hat aber noch nicht Überhand genommen. Es gibt auch noch viele Fischer.
Die Strände sind oft eher dunkel und bei Sonnenschein brennend heiss.
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Die Mehrheit der Menschen sind Hindus und die Kühe heilig. Wir freuen uns über die frische Milch.
Schöne Torbögen und kleine Tempel hat es überall.
Der fahrbare Kiosk bietet Nudeln mit Fleischbällchen an.
Morgens herrscht jeweils strahlend blauer Himmel. Nachmittags ziehen meist Wolken auf und es kann zu heftigen Regengüssen kommen. Diese Art von Monsun finden wir äusserst angenehm und wir hoffen, dass das Wetter so bleibt.

Wir geniessen die Tage hier sehr und verlängern unseren Aufenthalt immer wieder. Das Zusammenleben von Einheimischen und Touristen klappt hier sehr gut; wir geniessen den Komfort vom Touristenspot Bali und können ungeniert im Bikini baden, gleichzeitig sind die Menschen sehr zurückhaltend und nicht aufdringlich mit ihren Angeboten an Aktivitäten und Waren.

Wir erklimmen einige Hügel und geniessen wunderbare Aussichten. Für den Sonnenuntergang hilft jedoch jeglicher Hügel nichts, da die Sonne immer hinter den Wolken steckt.
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16. bis 19. Februar: Amed

Schliesslich verlassen wir Pemuteran und fahren nach Amed. Wir haben anfangs etwas Mühe, da die Unterkunft nicht so schön, das Essen nicht so lecker und die Menschen nicht so herzlich und unaufdringlich sind wie in Pemuteran. Wir gewöhnen uns aber bald ein und finden schliesslich auch ein gutes Restaurant. Auch der Vulkan Agung hält sich ruhig. Letzten Herbst war er sehr aktiv und legte den Flugverkehr auf Bali lahm. Der Vulkan ist 15 Kilometer entfernt und wir sind somit bestens informiert, ob unser Abflug Ende Februar eventuell gefährdet ist.

Am Morgen taucht der Gunung Agung jeweils aus den Wolken auf – der Heilige und Schreckliche zugleich…

Auf der morgendlichen Joggingtour kann Ursula den Sonnenaufgang am Agung beobachten.
Hier am Strand von Amed ist der Sand noch dunkler als in Pemuteran. Teilweise ist die Körnung grob, teilweise sehr fein und erinnert an Teer.

Wieder einmal mieten wir Velos. Diese sind in katastrophalem Zustand, doch der nächste Verleih befindet sich einige Kilometer entfernt. So schwingen wir uns auf die «Mountainbikes», bei denen noch drei Gänge (von 21) funktionieren und bei einem sowohl Bremsen wie auch Lenker sehr träge sind. Der Weg zum Wasserpalast steigt aber dauernd an und bremsen müssen wir kaum. Die harten Sättel und die Hitze quälen uns zwar, doch wir erreichen unser Ziel nach etwa 1,5 Stunden Fahrt und Schieben. Die Rückfahrt treten wir sehr langsam an, sodass wir im Notfall noch abspringen oder mit dem Fuss bremsen können. Wir stärken uns unterwegs in einem Warung (Restaurant), als der Regen hereinbricht. Nachdem wir etwa eine halbe Stunde gewartet haben, machen wir uns trotzdem auf den Heimweg und geniessen im Homestay die Regendusche. Hier in Bali befindet sich das Badezimmer oft ausserhalb des Zimmers und die Dusche unter freiem Himmel. Einerseits wunderschön, wir werden jedoch von vielen Mücken gestochen, auch von den Dengue verursachenden Tigermücken…

Wir radeln an wunderschönen Reisterrassen vorbei.
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Wir geniessen den Taman, den Wasserpalast von Tirta Gangga. Die Anlage wurde vom letzten Raja im Jahr 1946 gebaut. Der Palast wurde 1963 bei einer Eruption vom Vulkan Agung verschüttet und später wieder aufgebaut.
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Den nächsten Tag verbringen wir mehrheitlich am Strand. Dort treffen wir zum ersten Mal auf unserer Reise auf Strandverkäuferinnen und aufdringliche Massage-Anbieterinnen. Beim Schnorcheln sehen wir neben vielen farbigen Fischen und schönen Korallen auch viele Turnschuhe, Kugelschreiber und Plastikabfälle.

19. bis 23. Februar: Ubud

Als wir nach Ubud fahren ist Martina froh, dass sich der Gunung Agung immer weiter von uns entfernt. Ubud ist die kulturelle Touristenhochburg von Bali. Aus einem kleinen Dorf ist in den letzten Jahren eine Kleinstadt mit grossem Angebot an Unterkünften, feinem Essen und Yogaunterricht geworden. Auch reihen sich chice (und teure) Boutiquen aneinander und man findet auch die üblichen «Ramschläden». Um eine gute Qualität zu erhalten, müssen wir genau hinsehen und so investieren wir viel Zeit in unsere Einkäufe. Das Essen ist vegan, gluten- und zuckerfrei, damit die Yoga-Touris gleich nach ihrem Training ihrem Körper etws Gutes gönnen können… Zum ersten Mal auf unserer Reise bestellen wir den Fruchtsaft süsser als die Norm.

Die Hauseingänge sehen oft aus wie Tempel.
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Wir besuchen den Wasserpalast und bewundern die Lotusblüten.

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Mit Sicherheit hat Ubud eine gute Abfallstrategie und es wird zwischen Kompost und anderen Abfällen getrennt.

Um und sogar im Zentrum hat es aber immer noch viele Reisfelder und Gärten und zu Fuss gelangen wir sehr schnell in ländliche Umgebung oder in den Wald. Wir wandern zu einem ruhigen Wasserfall, wobei eine Schlange unseren Weg kreuzt. Aufgrund der Regenzeit ist das Wasser des Flusses braun und die Ufer voller Müll und wir kehren sogleich wieder um. Auf dem Rückweg finden wir vier kleine Katzen, die soeben ausgesetzt worden sind. Die «Besitzer» brausen soeben mit dem Roller davon und die Transport-Plastiktüte liegt neben den Katzen. Nach einiger Recherche finden wir eine Auffangstation, die bereit ist, die Katzen aufzunehmen. Eine Transportmöglichkeit zu organisieren gestaltet sich hier aber eher schwierig. Schliesslich finden wir ein Online-Taxi, das uns fährt und wir bringen die Katzen sicher zur Villa Kitty. Dort treffen wir auf einige Westler, und auch die Ausstattung entspricht einer westlichen.

Wir zählen zuerst zwei, dann drei und schliesslich vier kleine Kätzchen.
Katzenmutter Martina ist in ihrem Element.

Wir sind froh, dass die Katzen in guter Obhut sind und machen uns wieder auf den Weg in unseren Homestay. Dieser liegt sehr zentral aber trotzdem abseits des Rummels in einer Seitengasse und hat einen wunderbaren Garten. Die Terrasse eignet sich auch gut, um die Olympischen Spiele live zu verfolgen und mit Michelle und Wendy zu jubeln…

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23. bis 26. Februar: Ungasan

Für unsere letzten Tage in Indonesien wagen wir uns in den Süden vor. Während des Aufenthaltes in Ubud haben wir uns an die Menge von Touristen gewöhnt, und diese sind hier definitiv in der Überzahl. Wir suchen uns aber abseits des grossen Rummels eine wunderschöne, ruhige Airbnb-Unterkunft auf der Halbinsel Bukit und finden dort auch schöne, kleine Strände mit nicht allzu vielen Leuten, dafür vielen Muscheln. Wir haben einen Scooter gemietet, da es ansonsten sehr schwierig ist sich fortzubewegen. Doch der Verkehr durch die Städtchen ist turbulent und Martina hat keine Freude am Chauffieren.

Zum Abschluss unserer Reise geniessen wir Strände wie aus dem Reisekatalog.
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Martina sammelt zusamen mit der Bändeli-Verkäuferin Muscheln.
Für einmal regnet es am Morgen und nicht am Nachmittag und wir geniessen den Sonnenuntergang.
26. bis 27. Februar: Flughafen Denpasar

Wir verbringen die letzte Nacht ganz nah beim Flughafen, da wir frühmorgns nach Singapur fliegen. Martina kann sich bereits an die Flugzeuge gewöhnen…

Nicht nur der Flughafen befindet sich nahe des Hotels, sondern auch ein langer Strand.

Zusammen mit vielen Einheimischen bestaunen wir den Sonnenuntergang.